PM Schulsanitätsdienste unterstützen/ Erste-Hilfe-Kurse an Schulen in Trägerschaft des Landkreises Göttingen einführen

Mit einem Antrag zur Sitzung des Schulausschusses am 17.02.2022 fordert die CDU-Fraktion die Einführung von Erste-Hilfe-Kursen an Schulen im Zuständigkeitsbereich des Landkreises Göttingen, eine Beschlussfassung ist vorgesehen für die Sitzung des Kreistages am 02.03.2022.

Die Verwaltung wird aufgefordert, Gespräche mit lokalen Anbietern sozialer Dienste (Johanniter, DRK, Malteser und ggf. des Gesundheitsamtes) sowie den Schulen im Zuständigkeitsbereich des Landkreises Göttingen mit dem Ziel zu führen, ein Konzept für eine altersgruppenspezifische Erste-Hilfe-Schulstunde als Modellprojekt zu entwickeln. Ziel des Antrages ist die Umsetzung eines Erste-Hilfe-Tages, an dem altersgerechte Inhalte im jährlichen Turnus vermittelt werden. Jährlich geschehen etwa ca. 1,3 Millionen Unfälle an deutschen Schulen (vgl. DGUV 2021). Wenngleich aufgrund der Schulschließungen diese Zahl im Jahr 2020 auf 621.284 „gesenkt“ werden konnte (vgl. DGUV), so ist auch davon auszugehen, dass in der Zeit der Schulschließungen die Schülerinnen und Schüler weder praktische Erfahrungen im Hilfeleisten sammeln, noch entsprechende Fort- und Weiterbildungen an Schulen im Landkreis wahrnehmen konnten.

Der Seulinger Studienrat und schulpolitische Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion, Till Theele, führt aus: „In skandinavischen Länder helfen Passanten in bis zu 70 Prozent der Fälle von Herzstillstand, in Deutschland liegt die Ersthelfer-Rate nur bei ca. 20 Prozent. Hierzulande erlernen die meisten Menschen Erste-Hilfe-Kenntnisse erst bei ihrer verpflichtenden Teilnahme während ihres Führerschein-Kurses. Es braucht also mehr Menschen, die Ersthilfe beherrschen und lernen. Das Wissen über sofortige Hilfeleistungen im Notfall muss dringend in die Fläche getragen und regelmäßig und verlässlich aufgefrischt werden, denn im Ernstfall zählt jede Minute. Bei einem Unfall oder Notfall ist es erforderlich, dass sowohl Beschäftigte als auch Schülerinnen und Schüler wissen, wie sie sich verhalten sollen.

In vielen europäischen Ländern ist das längst Standard, steht selbstverständlich spätestens in der Sekundarstufe im Schullehrplan und das zeigt Wirkung. Die Überlebensrate verdoppelte sich etwa in Dänemark seit des 2005 an Schulen eingeführten Erste-Hilfe-Trainings. Mit unserem Antrag möchten wir eine ähnlich positive Entwicklung anstoßen und setzen auf ein geschlossenes Zeichen in der kommenden Sitzung des Kreistages am 02.03.2022.“

Gez.    Till Theele

Schulpolitischer Sprecher, CDU-Kreistagsfraktion

 

Antrag

 

Zur Sitzung des Schulausschusses am 17.02.2022, zur Sitzung des Kreisausschusses am 01.03.2022 sowie zur Sitzung des Kreistages am 02.03.2022.

 

Schulsanitätsdienste unterstützen/ Erste-Hilfe-Kurse an Schulen in Trägerschaft des Landkreises Göttingen einführen

 

Der Kreistag möge beschließen:

  • Bestehende und sich im Aufbau befindende Schulsanitätsdienste werden bei der Aus- und Fortbildung von Schülerinnen und Schülern durch den Landkreis unterstützt.
  • Die Verwaltung wird aufgefordert, Gespräche mit lokalen Anbietern sozialer Dienste (Johanniter, DRK, Malteser und ggf. des Gesundheitsamtes) sowie den Schulen im Zuständigkeitsbereich des Landkreises Göttingen mit dem Ziel zu führen, ein Konzept für eine altersgruppenspezifische Erste-Hilfe-Schulstunde als Modellprojekt zu entwickeln.
  • Die Verwaltung prüft die Möglichkeit eines jährlichen Erste-Hilfe-Tages an Schulen des Zuständigkeitsbereichs, an dem altersgerechte Inhalte vermittelt werden.

 

Begründung:

Jährlich geschehen etwa ca. 1,3 Millionen Unfälle an deutschen Schulen (vgl. DGUV 2021). Wenngleich aufgrund der langanhaltenden Schulschließungen diese Zahl im Jahr 2020 auf 621.284 „gesenkt“ werden konnte (vgl. DGUV), so ist auch davon auszugehen, dass in der Zeit der Schulschließungen die Schülerinnen und Schüler weder praktische Erfahrungen im Hilfeleisten sammeln, noch entsprechende Fort- und Weiterbildungen an Schulen im Landkreis wahrnehmen konnten.

Erste Hilfe ist die sofortige vorläufige Hilfeleistung bei einem Unfall, einer plötzlich auftretenden Erkrankung oder Vergiftung, bis ein Arzt kommt, um die medizinische Versorgung zu übernehmen.

Mittels eines Erst-Hilfe-Konzeptes schulen Kinder und Jugendliche ihre Aufmerksamkeit gegenüber medizinischen Notlagen ihres Gegenübers. Auch hier zeigen skandinavische Länder, wie es geht. Dort helfen Passanten in bis zu 70 Prozent der Fälle von Herzstillstand, in Deutschland liegt die Ersthelfer-Rate nur bei ca. 20 Prozent. Es braucht also mehr Menschen, die Ersthilfe beherrschen und lernen. Deshalb ist es wichtig, dass bereits schon junge Menschen die Bedeutung der Ersten Hilfe erkennen. Bei einem Unfall oder Notfall müssen sowohl Beschäftigte als auch Schülerinnen und Schüler wissen, wie sie sich verhalten sollen.

In einer regelmäßigen Unterweisung werden Grundlagen gelegt, sodass möglichst schon junge Menschen die Bedeutung der Ersten Hilfe erkennen und die wichtigsten Schritte erlernen. Insbesondere in Ganztagsschulen verbringen Kinder und Jugendliche einen Großteil ihres Tages in den Schulen, je besser sie zur Hilfe im Notfall befähigt sind, desto größer ist die Bereitschaft zur Ersthilfe und umso sicherer ist auch ihr Schulalltag.

Gez. Till Theele

Schulpolitischer Sprecher, CDU-Kreistagsfraktion