PM „Pionierarbeit ist gefragt – Kultur muss im Zentrum der strategischen und wirtschaftlichen Ausrichtung liegen“ CDU fordert Kulturentwicklungsplan für den Landkreis Göttingen

Mit einem Antrag zur Sitzung des Ausschusses für Kultur, Sport und Partnerschaften am 11.02.2022 fordert die CDU-Fraktion die Erstellung eines Kulturentwicklungsplans für den Landkreis Göttingen. Die Beschlussfassung erfolgt im Rahmen der Abstimmung über den Haushalt 2022 in der Sitzung des Kreistages am 02.03.2022.

Der Kulturentwicklungsplan ist die Basis für eine kulturelle Langzeitstrategie, um künftige Maßnahmen und Fördermittel zielgerichtet und nachhaltig einzusetzen. Unter Einbindung der Bürgerinnen und Bürger, Kulturschaffenden, Verwaltung und der politischen Fraktionen soll eine Bestands- und Bedarfsanalyse unter Berücksichtigung der Potentiale erstellt werden.

Der Göttinger Bundestagsabgeordnete und kulturpolitische Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion, Fritz Güntzler führt aus: „Kultur ist Ausdruck von Lebensqualität, Integration und Identifikation. Kultur stärkt den regionalen Zusammenhalt und ist als touristischer und wirtschaftspolitischer Standortfaktor unverzichtbar. Entscheidend ist, dass man die Synergien sinnvoll und effektiv nutzt. Die vielfältigen Kulturangebote müssen zu einem Gesamtkonzept in der Stadt, dem Landkreis und der Region Südniedersachsen wachsen. Dazu braucht es eine langfristige, nachhaltige Strategie. Pionierarbeit ist gefragt – Kultur muss im Zentrum der strategischen und wirtschaftlichen Ausrichtung liegen. Neue Wege und Strukturen sowie den Mut eine Vorreiterrolle einzunehmen gehören dazu.“

Derzeit wird Kulturförderung durch Verträge mit dem Land Niedersachsen und der Stadt Göttingen, über eine Richtlinie für kulturelle Zwecke gewährt oder antragsbezogen an die Antragsteller gewährt, die sich begründet bewerben und die politische Mehrheit für sich gewinnen können. Ein Kulturentwicklungsplan soll den Entscheidungsträgern und Entscheidungsträgerinnen in Politik und Verwaltung einen breit akzeptierten Orientierungsrahmen bieten, Stärken und Schwächen analysieren, Strukturen und Maßnahmen aufzeigen und zur Professionalisierung beitragen. In dem Kulturentwicklungsplan ist insbesondere auch die pandemische Lage zu berücksichtigen, um die Kulturscene krisen- und zukunftssicher aufzustellen.

Gez. Fritz Güntzler, MdB
Kulturpolitischer Sprecher, CDU-Kreistagsfraktion

 

 

Änderungsantrag zum Haushalt 2022
Zur Sitzung des Ausschusses für Kultur, Sport und Partnerschaften am 11.02.2022, zur
Sitzung des Ausschusses für Finanzen und öffentliche Einrichtungen am 24.02.2022, zur
Sitzung des Kreisausschusses am 01.03.2022 sowie zur Sitzung des Kreistages am
02.03.2022.

Kulturentwicklungsplan für den Landkreis Göttingen

Der Kreistag möge beschließen:
1.) Die Verwaltung erstellt einen Kulturentwicklungsplan unter Einbindung der
Bürgerinnen und Bürger, Kulturschaffenden, Verwaltung und der politischen
Fraktionen.
2.) Im Haushalt des Landkreises Göttingen für 2022 werden die Kosten mit 30.000 €
etatisiert.

Begründung:
Kunst und Kultur sind unverzichtbare elementare Werte für die Selbstverwirklichung der
Menschen, sie sind in hohem Maße Ausdruck von Lebensqualität. Kunst und Kultur tragen
zur Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Region bei und sind ein wichtiger, oft
unterschätzter, Standortfaktor.

Im Landkreis Göttingen ergänzen sich die zahlreichen Angebote der freien Kunst- und
Kulturszene mit denen der städtischen Institutionen. Es gilt, die vielfältige Kunst- und
Kulturszene des Landkreises (Museen, Theater, Kunstvereine, Kultureinrichtungen,
Orchester, Chöre, Bands, Gedenkstätten, Kulturinitiativen, Kulturringe, Festivals und
kulturelle Vereine) weiter auszubauen und weiter zu fördern. Gleichzeitig bedarf es eines
Planungsprozesses, um die vorhandenen Ressourcen zu optimieren und noch besser
aufeinander abzustimmen. Auch die derzeitigen gesellschaftspolitischen Veränderungen und
der demografischen Wandel haben Auswirkungen auch auf unsere Kulturlandschaft. Vor
diesem Hintergrund sollten neue strukturbezogene Strategien entwickelt werden. Zur
langfristigen Entwicklung und Förderung der Kulturszene im Landkreis Göttingen gehört eine
umfassende Kulturentwicklungsplanung.

Ein Kulturentwicklungsplan soll letztendlich den Entscheidungsträger und
Entscheidungsträgerinnen in Politik und Verwaltung einen breit akzeptierten
Orientierungsrahmen bieten. In dem Entwicklungsplan sollen Zielsetzungen und konkrete
Maßnahmen zu ihrer Umsetzung formuliert werden, um einen Handlungsrahmen für die
Kulturarbeit der nächsten 10 Jahre im Landkreis Göttingen abzustecken.
Die Entwicklung der Kulturlandschaft im Landkreis Göttingen soll damit fundiert, nachhaltig
und unter Beteiligung aller Nutzer und Nutzerinnen geplant und dann die entsprechenden
erforderlichen Maßnahmen umgesetzt werden. Vor dem Hintergrund der pandemischen
Situation gilt es die Kulturszene im Landkreis Göttingen zu stärken.

Derzeit wird Kulturförderung durch Verträge mit dem Land Niedersachsen und der Stadt
Göttingen, über eine Richtlinie für kulturelle Zwecke gewährt oder antragsbezogen an die
Antragsteller gewährt, die sich nachhaltig bewerben und die politische Mehrheit für sich
gewinnen können. Ein Kulturentwicklungsplan muss die Frage beantworten, welche
Leitmotive, kulturpolitischen Ziele und Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung der
Kulturarbeit im Landkreis Göttingen umgesetzt werden sollen. Dabei sollten Fragen wie die
der finanziellen Machbarkeit, der Bevölkerungsentwicklung, der Rahmeninhalte des
Kulturfördergesetzes Niedersachsens oder der politischen Rahmenbedingungen
Berücksichtigung finden.

Der Kulturentwicklungsplan für den Landkreis Göttingen soll auf verschiedenen Ebenen
wirken. Zum einen soll eine kritische Reflexion der Kulturarbeit im Landkreis erfolgen und
zum anderen sollen zukünftige kulturpolitische Aufgabenfelder aufgezeigt werden. Die
kulturelle Vielfalt im Kreisgebiet soll in ihrer Gesamtheit betrachtet und gestärkt werden.
Richtlinien in der Kulturförderung schaffen dabei Transparenz und Verlässlichkeit für
Anbieter und Anbieterinnen und Nutzer und Nutzerinnen.

Gez. Fritz Güntzler MdB
Kulturpolitischer Sprecher, CDU-Kreistagsfraktion